Mit seinen selbst angebauten Kartoffeln zeigte sich der „Verein zur Erhaltung der Wiesenbacher Kulturlandschaft“ auf dem Naturpark-Markt der Öffentlichkeit. Da gab es die verschiedensten Kartoffelsorten. Man konnte sich anhand der Sortenbeschreibungen informieren oder kleine Häppchen probieren. Klemens Nagel stand als erfahrener Imker mit viel Info-Material für Gespräche bereit, was sehr intensiv genutzt wurde. Und eine vielfältige Fotoausstellung zeigte das Leben mit einer Streuobstwiese im Jahreslauf.
(Fotos: MM & JB)
Für viele Besucher des Marktes war es klar, dass sie regional einkaufen und naturnah angebaute Kartoffeln haben wollten. Aber natürlich wollten sie auch wissen, warum Menschen einen Verein gründen und in ihrer Freizeit ausgerechnet Kartoffeln anbauen. So ergaben sich viele sehr gute Gespräche über die Landwirtschaft als unsere nächste Umwelt: zum einen als Produzent mehr oder weniger gesunder Lebensmittel, aber auch als Verursacher von Luft- und Wasserbelastung durch Ackergifte und Nitrate. Viele Wiesenbacher bedauerten, dass die Landschaft durch großflächigen Anbau von Monokulturen immer weiter verarmt und immer weniger Rückzugsräume für Tiere und Wildpflanzen übrigbleiben. Sie beobachten, wie bei Starkregen der Löß aus der Erde weggeschwemmt wird oder haben Angst vor Schlamm im Keller, wenn Zuckerrüben hinter ihrem Haus angebaut werden. Viele Besucher waren in Sorge aufgrund der großen Dürre in diesem Jahr. Sie sehen die Zusammenhänge mit den Treibhausgasen und kannten sich mit regenerativen Energien aus. Da war es Mut-machend, den Blick darauf zu wenden, dass es mit regenerativer Landwirtschaft und einem konsequenten Humusaufbau die Möglichkeit gibt, den Kohlendioxidgehalt der Luft zu reduzieren.
So kam das Gespräch immer wieder zu der Frage, wie man als einzelner Bürger eine positive Veränderung mitbewirken kann. Es ist wichtig, dass wir uns hierüber Gedanken machen. Wir dürfen diese Themen nicht den Lobbyisten überlassen. Es steht zu viel auf dem Spiel. (AB)
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