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Wald in Not

Im Wald vertrocknen die Bäume. Zu diesem Ergebnis kommt kurz gefasst der offizielle aktuelle Waldzustandsbericht für Deutschland. 4 von 5 Bäumen seien mittlerweile durch die Klimakrise geschädigt. Sven Plöger, der TV- Wetterfachmann, erklärte dazu am letzten Samstag (25.04.2020) in den Tagesthemen, dass in den letzten 24 Monaten allein 16 Monate viel zu trocken waren. Davon fiel z.B. im April bisher nur 4 % der durchschnittlichen Niederschlagsmenge für diesen Monat. Ein schockierender Rekord. Dies sei jedoch kein Einzelereignis, sondern eine zu erwartende Weiterentwicklung der globalen Klimakrise und eine Folge der Erwärmung der Pole. „Wir werden uns darauf einstellen müssen.“ Zwar habe es im Februar in Deutschland 2,5 mal so viel geregnet wie normalerweise in diesem Monat, aber das Wasser sei direkt über die Bäche und Flüsse abgeflossen, da dies außerhalb der Vegetationsperiode gewesen sei. Soweit Sven Plöger. Also stellt sich doch die Frage, wie man es schaffen kann, den Regen dann, wenn er schon mal fällt, zum Versickern zu bringen. Zu den vielen lebenserhaltenden Funktionen des Waldes gehört seine Fähigkeit, Wasser zu speichern. Wenn diese Funktion dermaßen beeinträchtigt ist, dass der Wald sich nicht mal mehr selbst erhalten kann, dann wird es auch für uns Menschen eng.


Wir hoffen, dass die Waldbesitzer und Forstverwaltungen diesem Problem absolute Priorität einräumen. In den letzten Jahren hat die 2019 durchgeführte Forstreform mit der landesweit flickenteppichartigen Trennung von Staatswald und Privatwald zu einer kräftezehrenden Beschäftigung mit den eigenen Verwaltungsstrukturen geführt. Es ist zu hoffen, dass der juristisch gewollte Konkurrenzdruck zwischen den zwei verschiedenen „neuen“ Verwaltungen jetzt nicht zu einem weiteren Ausverkauf des Waldes führt. Der Wald braucht Rahmenbedingungen, die dazu verhelfen, dass er sich wieder stabilisieren kann. Wir erinnern deshalb an das 12-Punkte-Papier, das der VEWK nach intensiver Auseinandersetzung mit diesen Themen im Rahmen des Wiesenbacher Landschaftskonzeptes formuliert hat ( mehr unter www.vewk.de ):


Punkt 8 Der Wald soll naturnah bewirtschaftet werden: u.a. sollen die Durchforstungen reduziert werden, auch große Bäume mit großem Blätterdach sollen erhalten bleiben und die Biomasse pro Hektar soll massiv erhöht werden. CO2 soll in Holz und Humus gebunden und das Waldinnenklima soll stabilisiert werden. Die Wasserrückhaltefähigkeit des Waldes soll sowohl zum Schutz der Bäume vor dem Vertrocknen, als auch zur Regeneration des Grundwassers und zum Schutz vor Hochwasser zurückgewonnen werden.

Dazu braucht es auch ein Regenwassermanagement, das die Versickerung des Wassers im Wald zum Ziel hat und eben nicht die schnelle Ableitung in Gräben, die aus dem Wald herausführen. Zu diesem Thema waren beim Wiesenbacher Landschaftskonzept von den anwesenden Bürgern und den kompetenten Fachleuten viele Ideen und Projekte entwickelt worden. Wir hoffen, dass sie bekannt gemacht werden und eine Chance auf Realisierung bekommen.

(AB)

Regenwasser sollte möglichst nicht in Gräben aus dem Wald herausgeleitet werden, sondern einen Platz zum Versickern haben. (Foto: AB)

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