In früheren Zeiten konnten Menschen nur dort siedeln, wo es Trinkwasser gab. Heute gibt es die Bodensee-Wasserversorgung. Darüber können wir in Wiesenbach sehr froh sein, denn unsere eigenen Brunnen würden derzeit für uns nicht ausreichen. Durch die Fernwasserversorgung wird Wiesenbach vom Bodensee aus mit Wasser aus den Alpen versorgt. Der Verband betreibt ein Rohrnetz mit einer Länge von mehr als 1700 km und versorgt damit rund 320 Städte und Gemeinden. Die Wasserqualität ist ausgezeichnet und besser als die meisten in Flaschen abgefüllten Wässer. Trotzdem ist klar, dass die zentralisierte Fernwasserversorgung eine empfindliche Abhängigkeit bedeutet in einem elementar lebenswichtigen Bereich.
Deshalb wurden im Rahmen der Gespräche zum Landschaftskonzept auch Fragen zu den Wasser-Ressourcen und zum Zustand der Quellen auf Wiesenbacher Gemarkung gestellt. Hier eine Auswahl der Themen:
Haben sich die Nitratwerte der Quelle am Krähberg, die ins Bodenseewasser gemischt wird, weiter verbessert?
Wie kann sichergestellt werden, dass das Wasser der Quelle im Gänsgarten, die seit Jahrzehnten nicht genutzt wird, bewahrt bleibt und sich nicht durch Agrochemikalien verschlechtert?
Wie steht es um die Quelle am Kapellchen?
Stimmt es, dass die Quelle im Wiesenbacher Ortsteil Langenzell zusammen mit dem Gelände des Golfclubs an die Gemeinde Lobenfeld abgegeben wurde und dort die Trinkwasserversorgung sichert?
Wie geht es mit dem Brunnen auf Wiesenbacher Gemarkung im Tal Richtung Neckargemünd weiter, wenn nach 20 Jahren demnächst der Pachtvertrag für die Stadt Neckargemünd ausläuft? Warum hat sich Neckargemünd, das doch mit Bodenseewasser versorgt wird, mit einem Pachtvertrag die Nutzung des Brunnens im Wiesenbacher Tal reserviert?
Können wir Wiesenbacher uns erlauben, die Nutzungsrechte für eigene ergiebige Trinkwasser- Vorräte an Neckargemünd abzugeben, das nicht zu unserem Trinkwasser-Zweckverband gehört?
Die natürlichen Lebensgrundlagen sind weltweit bedroht. Wiesenbach hat sehr gute natürliche Bedingungen, wozu auch Trinkwasservorkommen gehören. Es liegt in unserer Verantwortung, unsere Ressourcen und damit unsere Unabhängigkeit zu schützen.
(AB)
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