Der Sturm der letzten Woche führte wieder die dramatische, klimabedingte Schädigung unserer Wälder vor Augen. Im „12-Punkte-Papier des VEWK e.V. zum Wiesenbacher Landschaftskonzept“ haben wir dazu deutlich Position bezogen. Ob dies zu einer Änderung in der Bewirtschaftung der Wälder und im Umgang mit Bäumen innerhalb des Dorfes führt, ist noch offen und braucht auch ihre Position als Bürger. Dazu bitten wir Sie, sich in den nächsten Zeilen ein paar Gedanken um die Bedeutung von Bäumen für das Leben auf der Erde anhand des in unserem Wald häufigsten Baumes, der Buche, zu machen:
„Stellen Sie sich eine Buche vor…
20 m hoch, 12 m Kronendurchmesser
600 000 Blätter verzehnfachen ihre 120 m2 Standfläche auf etwa 1200 m2 Blattfläche
Die Lufträume des Schwammgewebes bedingen eine Zelloberfläche zum Gasaustausch von 15 000 m2, also zwei Fußballfelder!
9400 l = 18 kg CO2 verarbeitet der Baum an einem Sonnentag, das entspricht dem CO2 - Abfall von zweieinhalb Einfamilienhäusern;
die Krone durchströmen etwa 36 000 m3 Luft mitsamt Bakterien, Pilzsporen, Staub und anderen schädlichen Stoffen, die dabei größtenteils im Blatt bleiben,
400 l Wasser verdunstet der Baum am Tag und befeuchtet die Luft,
13 kg Sauerstoff bildet der Baum durch die Fotosynthese, das ist der Bedarf von 10 Menschen,
12 kg Zucker produziert der Baum, aus dem er alle seine organischen Stoffe aufbaut, einen Teil speichert er als Stärke, aus einem anderen baut er sein neues Holz.
Der Baum stirbt oder wird gefällt: man müsste etwa 2000 junge Bäume mit einem Kronenvolumen von 1 m3 pflanzen, um ihn zu ersetzen. Die Kosten dafür betragen heute ca. 130 000 Euro! (Stand 1986)
Quelle: Nach Wolfgang Buff: „Bäume im Bild“ Stuttgart, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 1986 S. 35, abgedruckt in einem Schulbuch für Abiturienten des Landes Baden-Württemberg im Fach Geographie
Wir erinnern an dieser Stelle nachdrücklich an Punkt 8 des „12-Punkte-Papiers des VEWK e.V. zum Wiesenbacher Landschaftskonzept“:
“Der Wald soll naturnah bewirtschaftet werden: u.a. sollen die Durchforstungen reduziert werden, auch große Bäume mit großem Blätterdach sollen erhalten bleiben und die Biomasse pro Hektar soll massiv erhöht werden. CO2 soll in Holz und Humus gebunden und das Waldinnenklima soll stabilisiert werden. Die Wasserrückhaltefähigkeit des Waldes soll sowohl zum Schutz der Bäume vor dem Vertrocknen, als auch zur Regeneration des Grundwassers und zum Schutz vor Hochwasser zurückgewonnen werden.“ (vgl. www.vewk.de Button: „12 Punkte“)
(AB)
Waldsterben: Schäden in Deutschland massiver als angenommen - 245.000 Hektar Baumbestand zerstört. (weiter lesen auf SPIEGEL Online)
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