Die ersten beiden Workshops im Rahmen des Landschaftskonzeptes haben am 23.05.2019 stattgefunden. Sie boten viel Raum für gute Gespräche, fachliche Bereicherung und pragmatisches Nachdenken über die konkreten Gegebenheiten der Natur rund um Wiesenbach. Mit der Moderation von Dr. Spang und dem Wissen des Biologen Herrn Himmler, der die Wiesenbacher Gemarkung wirklich sehr gut kennt, waren Gespräche möglich, in die sich ganz unterschiedliche Teilnehmer einbringen konnten. Der Abend war geprägt von gegenseitigem Zuhören, Verstehen-Wollen und dem Willen, die Nutzung der Wiesenbacher Natur-Ressourcen im Hinblick auf die drohende Klimakatastrophe und den extremen Artenschwund neu zu überdenken.
Beim ersten Thema „Biotope und Artenschutz“ wurde u.a. deutlich, wie wichtig die Arbeit der Umweltbeauftragten, Frau Friedetzki, für Wiesenbach war und ist. Es braucht in der Gemeindeverwaltung dringend jemanden, der die vielen Belange der Schutz- und Pflegemaßnahmen, sowie der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten im Auge behält. Viele Akteure, sei es der private Streuobstwiesenfreund, der Schäfer, die Landwirte bewirtschaften jeweils Teile der Landschaft. Veränderungen wie z.B. ein mögliches Konzept zum Erhalt der Artenvielfalt bei Blühwiesen braucht eine Koordinierung. Eine „Hausaufgabe“ nahmen die Teilnehmer aus dem Workshop schon mit: Wo sind alte Apfel-und Birnbäume abgestorben, die ersetzt werden sollten? Wo gibt es Bauminseln oder Hecken, die Schutz brauchen?
Beim zweiten Thema „Wald und Naherholung“ kamen der Leiter des Forstbezirks Odenwald, Herr Robens, und Förster Banspach dazu. Im Hinblick auf die Klimakrise und den Wald als größtem Garanten zum Erhalt eines erträglichen Klimas wurde diskutiert, wie erreicht werden kann, dass im Wald mehr CO2 gespeichert wird und mehr Biomasse verbleibt. Was sind angemessene Wirtschaftsziele auch im Hinblick auf den Erhalt einer natürlichen Waldgesellschaft, in der junge und alte Bäume sich gegenseitig schützen? Kann der Arbeitseinsatz reduziert werden? Auch die schwindende Wasserspeicherfähigkeit des Waldes war Thema: Wie schaffen wir es, das Regenwasser nicht abzuleiten, sondern versickern zu lassen, damit in Hitzeperioden die Bäume nicht verdursten?
Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der vielseitigen und interessanten Diskussionen. Die vielen weiteren z.T. sehr praxisnahen Ideen wurden von den Gesprächsleitern mitgeschrieben und werden als Vorlage für die Folgetermine genutzt. Das dritte Thema: „Gewässer und Boden“ wird am Mittwoch, den 29.05.2019 um 18 Uhr im Bürgerhaus besprochen.
Die nächste Runde der Gespräche ist für den 18. und 24. Juli 2019 geplant. Die konstruktive Gesprächsatmosphäre und die zielgerichtete Arbeitsweise unter Beteiligung sowohl des Bürgermeisters, der Verwaltung, der Fachleute, von Gemeinderäten, als auch engagierter ortsansässiger Bürger und Nutzer der Landschaft machen optimistisch. Es lohnt sich mitzudenken und sich einzubringen. Globale Probleme wie die Klimakrise und das Artensterben fordern ein lokales Handeln in Wiesenbach.
(AB)
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